Text Uwe Werner, Templin: Mit dem traditionellen Uckermärkischen Handwerkerball hat die Kreishandwerkerschaft Uckermark am Sonnabend (22. März 2025) zugleich ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Die Geschäftsführerin Katrin Grothe und Kreishandwerksmeister Christian Lau konnten dazu im AHORN Seehotel Templin fast 300 Gäste begrüßen.
„Unser diesjähriger Handwerkerball ist nicht nur Anlass auf das Erreichte zurückzublicken, sondern bietet für unsere Handwerksmeister und Handwerksmeisterinnen, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie deren Partner und Mitarbeiter eine tolle Gelegenheit, in geselliger Runde zusammenzukommen, Kontakte zu pflegen, neue Bekanntschaften zu schließen und wieder kräftig zu feiern“, resümierte Katrin Grothe.
In ihrer Festrede erinnerte sie daran, dass die Kreishandwerkerschaft Uckermark 1995 im Prenzlauer Hotel „Wendenkönig“ aus der Taufe gehoben wurde. „Mit anfänglich neun Innungen und 310 Mitgliedsbetrieben wurde der Grundstein für eine starke Interessenvertretung gelegt, die bis heute die Belange des Handwerks erfolgreich bündelt. Der damalige Kreishandwerksmeister Jürgen Metke, sein Stellvertreter Siegfried Will sowie Geschäftsführer Günter Hecht haben sich mit großem Einsatz dafür eingesetzt, das Handwerk als einen der größten Arbeitgeber der Region zu stärken“, sagte Katrin Grothe.
In den folgenden Jahren habe sich die Kreishandwerkerschaft auch mehr und mehr zu einem aktiven Dienstleister für die Unternehmen entwickelt. Unter der Führung von Kreishandwerksmeister Siegfried Schön und später Klaus Schreiber sei diese Rolle kontinuierlich ausgebaut worden. Ihr Vorgänger, Rüdiger Fink, habe „mit strategischer Weitsicht wichtige Impulse gesetzt“, fügte sie hinzu.
Nicht unerwähnt ließ sie auch diese Wahrheiten: „In den zurückliegenden 30 Jahren gab es Zeiten im Handwerk, da bröckelte der ‚goldene Boden‘, Firmen standen unter erheblichem wirtschaftlichen Druck. Gleichzeitung wurde von den Mitarbeitern viel abverlangt, was wiederum dazu führte, dass der Nachwuchs fehlte.“
Zu den heutigen Herausforderungen, denen sie und Kreishandwerksmeister Christian Lau sich stellen müssen „gehören die Bürokratie, Bildung, Digitalisierung, Fachkräftesicherung und Unternehmensnachfolge – und nicht zu vergessen „die weitere Stärkung der Rolle der Kreishandwerkerschaft als Vermittler zwischen Handwerk und Politik sowie Handwerk und Schule“. Katrin Grothe bekam viel Beifall für diese Feststellung: „Wer nach der 10. Klasse keine Ausbildung beginnt, sollte auch keinen Anspruch auf Bürgergeld haben. Dies betrifft ausbildungsfähige Jugendliche, die sich aktiv in die Berufsausbildungen integrieren sollten“, machte sie klar.
Landrätin Karina Dörk (CDU) verwies in ihrem kurzen Grußwort darauf, dass die Kreishandwerkerschaft bis heute einen unverzichtbaren Beitrag zur Förderung und Stärkung des Handwerks in der Uckermark leistet. Insgesamt sind in der Uckermark 1422 Betriebe ansässig, von denen 37 Prozent der Betriebsinhaber älter als 55 Jahre sind – eine enorme Herausforderung, hier tragfähige Nachfolgeregelungen zu finden“, stellte Katrin Grothe fest. Ein weiteres Ziel bleibe es, den Werkunterricht an staatlichen Grundschulen im Land Brandenburg dauerhaft in den Lehrplan aufzunehmen.
Bevor das Festbuffet und der Ballabend im Saal „Uckermark“ des AHORN Seehotels eröffnet wurden, erlebten zahlreiche der anwesenden Gäste bei einer Auszeichnungsveranstaltung eine große Überraschung. Aus den Reihen der Innungen waren Vorschläge für eine besondere Ehrung an den Vorstand der Handwerkskammer Frankfurt/Oder eingereicht worden. Der Präsident der Handwerkskammer Wolf-Harald Krüger und Kreishandwerksmeister Christian Lau nahmen die Auszeichnungen vor.
Siegfried Schön aus Prenzlau wurde von ihnen mit der höchsten Auszeichnung des Handwerks, der Goldenen Ehrenuhr, bedacht. Mit Ehrenurkunden ausgezeichnet wurden Norbert Rescher/Dachdecker-Innung, Timo Junker/Elektro-Innung, Claus Bettac/Kfz-Innung und Stephan Kolb/Sanitär-Heizung-Klima sowie Torsten Hornburg/Metall-Innung (nicht anwesend). Über das Ehrenzeichen des Handwerks in Silber konnte sich Martin Greese/Bauinnung freuen. Die Ehrennadel des Handwerks in Gold wurde an Monika Lange-Gohlke/Friseur-Innung und Detlef Wuttke/Tischler-Innung verliehen. Die gleiche Auszeichnung wird zu einem späteren Zeitpunkt in würdigem Rahmen an die nicht anwesenden Johannes Weber/Maler- und Lackierer-Innung und Klaus Schreiber/Bäcker-Innung überreicht.
Die Partyband „Funtastic Five“ und DJ Silvio Grensing sorgten beim nunmehr 14. Uckermärkischen Handwerkerball für die richtige Musik zum Tanzen. Viel Beifall gab es von den Ballgästen für das humorvolle Stück „Die hoffnungsvolle Jugend oder die letzten Handwerker“ (Historienspektakel Prenzlau), beeindruckende Showtanz-Einlagen mit „Tinas Tanzgruppe“ und ein exquisites Galabuffet, das von der Küche des Seehotels kreiert wurde.
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